Weltoffen – Wertebewusst – Innovativ

Erstmalige Erwähnung findet die Pfarrei Davos im Bischöflichen Archiv in Chur im Jahre 1160. Nach der Reformation 1528 entfaltet sich mit dem aufkommenden Kurwesen bald wieder katholisches Leben. Heute ist die Pfarrei die grösste Kirchgemeinde der Landschaft Davos. Weltoffen ist das Pfarreileben nicht nur hinsichtlich des in Davos stattfindenden World Economic Forum (WEF), das jährlich zahlreiche internationale Politiker, Prominente und hohe kirchliche Würdenträger aus dem Vatikan begrüssen darf; weltoffen ist das Pfarreileben aufgrund einer weltoffenen Katholizität, die sich in einem überaus lebendigen und engagierten Pfarreileben wiederspiegelt. Hier bildet die Weitergabe eines wertebewussten Glaubens an die kommenden Generationen das Fundament kirchlichen Handelns. Aus den Grundvollzügen der Kirche 1. Glaubenszeugnis (Verkündigung, Martyria), 2. Glaubensdienst (Diakonie, Caritas, Dienst am Nächsten) und 3. Glaubensfeier (Liturgie, Gottesdienst) entsteht 4. echte Glaubensgemeinschaft (Koinonia), Gemeinschaft durch Teilhabe. Verkündigung, Diakonie, Gottesdienst und Gemeinschaft sind dabei stets miteinander verbunden und entfalten sich in der katholischen Pfarrei Davos durch etwa 250 innovative hauptamtliche und vor allem ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem profilierten und sinnerfüllten Pfarreileben.

Unsere Kirchen

Infolge der Reformation von 1525–1528 gingen den Katholiken alle Kirchen in der Landschaft Davos verloren. Für die wenigen verbliebenen katholischen Gläubigen war fortan der Pfarrer von Schmitten/Albula zuständig, der wegen der weiten Entfernung nur selten in Privatwohnungen die Hl. Messe feiern konnte. Mit dem aufkommenden Kurwesen veränderte sich die Situation. Im Jahr 1868 hielt der in Davos Heilung suchende Domvikar Josef Dienst aus Bautzen/BRD öffentliche katholische Gottesdienst im Rathaus. 1870 wurden in Davos 1914 Protestanten und 68 Katholiken gezählt. In den folgenden Jahren wechselten die Seelsorger mehrmals, und es wurden Hl. Messen im Rathaus, im Schulhaus, im offenen Schuppen des Hotels Schweizerhof und anderswo abgehalten. 1875 kam Abbé Hubert Burg, ein elsässischer Geistlicher, nach Davos. Er sammelte Geld und kaufte damit 1877 einen Bauplatz beim Hotel National. Die kleine Kapelle wurde von 1878–1879 mit einem Kostenvorschlag von 20‘000 Franken erbaut. Sie erhielt den Namen «Maria zum Schnee» und wurde im Dezember 1879 eingesegnet. 1880 wurde Davos zur Missionspfarrei erhoben. Im Jahr 1888 waren in Davos 785 Katholiken ansässig. Die Kapelle wurde bald zu klein und 1892 begannen die Bauarbeiten zur heutigen grossen Marienkirche in Davos Platz. Schon 1915 wurde für Davos Dorf die Herz-Jesu-Kirche erbaut und zum Pfarrrektorat mit eigenem Pfarramt erhoben. 1923 ging die 1870 erbaute Tschuggenkapelle «Maria zum Schnee» im Flüalatal durch Schenkung in den Besitz der Pfarrei über. Im Jahr 1924 wurde die katholische Kirchgemeinde Davos gegründet und zur Pfarrei Mariä Empfängnis erhoben. 1930 waren in Davos bereits wieder 4163 Katholiken wohnhaft.

Mit drei Kirchen und einem neuen Pfarreizentrum mit Pfarrhaus, betreutem Wohnen und grosszügigen Pfarreiräumlichkeiten, besitzt die Pfarrei Davos heute eine hervorragende Infrastruktur und kann den Weg in die Zukunft selbstbewusst und dankbar gehen. (Auszug aus: Hans, Batz. 2000. «Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden», Band V. Chur)