Ernst Niederberger feierte in Buochs die Heimatprimiz

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In österlichem Geist: Ernst Niederberger feierte in Buochs die Heimatprimiz

Nach der Priesterweihe durch den Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain vor zwei Wochen und der ersten Messe in seiner Arbeitspfarrei Davos feierte Ernst Nieder-berger die Heimatprimiz in Buochs.

Früher sagte der Volksmund, dass es sich für einen Primizsegen lohne, ein Paar Schu-he durchzulaufen. Der «Erstlingssegen des Priesters» steht bei den Gläubigen bis heute in hohen Ehren, denn in Verbindung mit ihm können sie nach offizieller Lehr-meinung bei entsprechender Disposition einen vollkommenen Ablass der zeitlichen Sündenstrafen erlangen. Papst Paul VI. räumte jedem Primizianten die Möglichkeit ein, den Segen einmal als päpstlichen Segen zu spenden.

Auch Ernst Niederberger spendete den Primizsegen in Buochs – und zwar zweimal. Einmal in allgemeiner Form am Ende der Messe, das zweite Mal am Nachmittag in der Dankandacht durch individuelles Handauflegen. Auf den Ablass angesprochen, ent-gegnet Niederberger: «Die Beantwortung dieser Frage ist dem Einzelnen überlassen. Aber der Segen hat schon mehr Wirkung als ein gewöhnlicher Sonntagssegen.»

Herzliche Atmosphäre in der voll besetzten Kirche
Von den Anwesenden, welche die Buochser Kirche bis auf den letzten Platz füllten, opferte kaum jemand ein Paar Schuhe, obwohl Leute aus der ganzen Schweiz an den Vierwaldstättersee reisten. Den längsten Weg hatte wohl der Kirchenchor aus Davos, der sich mit dem Buochser Kirchenchor zu einem hervorragend harmonierenden En-semble zusammenschloss und unter der Leitung von Joseph Bachmann die «Orgel-solo-Messe» von Joseph Haydn aufführte. Begleitet wurden sie vom Organisten Alexander Brincken und einem siebenköpfigen Ad-hoc-Orchester mit der Konzert-meisterin Miriam Guerrieri.

Ernst Niederberger wurde bei seiner Heimatprimiz von einer grossen Schar begleitet: von Priestern, Pfarreihelfern, der Pastoralassistentin Franziska Humbel und von fünf Ministrantinnen. Eine wichtige Rolle hatten die Pfarrherren Kurt Susak aus Davos und Josef Zwyssig aus Buochs, die als Konzelebranten zusammen mit dem Primizianten die Messe feierten. In seiner Primizpredigt sprach Susak im Zusammenhang mit dem Karfreitagsvirus von der Mutlosigkeit, die viele Gläubige und auch den Klerus ange-sichts von Klimawandel, Kirchenaustritten oder den bekannt gewordenen Übergriffen befallen habe. Er wünschte allen und vor allem dem Neupriester auf dem Weg in eine freudvollere Zukunft die heilende Wirkung der Osterimpfung. Die humorvolle, frei vorgetragene Predigt packte die Gläubigen so, dass der Prediger am Schluss einen Applaus erhielt.

Das Leben nach der Primiz
Ernst Niederberger möchte zunächst als Vikar in Davos weiterarbeiten und später viel-leicht in die Zentralschweiz zurückzukehren. Im Augenblick hängt der Himmel voller Geigen, aber Niederberger ist sich bewusst, dass auch andere Momente kommen werden: «Die vergangenen Wochen waren sehr schön. Das gibt mir viel Kraft für die Zukunft. Ich bin froh, dass es im Hintergrund Menschen wie meine Familie in Buochs gibt, auf die man sich in schwierigen Zeiten verlassen kann.» Seine Eltern hoffen, dass ihr Sohn seiner Berufung und der Kirche auch in schwierigen Augenblicken treu bleibt. Seine Mutter Alice formuliert es so: «Wir wünschen ihm alles Gute und viel Kraft, denn das Priestersein ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Unser Gebet wird ihn begleiten.» Josef Zwyssig, der Ernst Niederberger seit mehr als zehn Jahren kennt, äussert sich ähnlich: «Ich wünsche dem jungen Priester viel Glück, Mut und Offenheit für den Heiligen Geist. Bei Schwierigkeiten soll der Bezug zu Gott weiterhin bestehen.»

Bilder und Text: Rafael Schneuwly

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