Priesterweihe und Primiz

von

Liebe Pfarreiangehörige
Liebe Schwestern und Brüder

Seit gut eineinhalb Jahren bin ich nun hier in Davos. Die Zeit vergeht schnell, aber dies ist ein gutes Zeichen. Langweilig wird es einem als Seelsorger in der lebendigen Pfarrei Davos nämlich nie. Mir gefällt es wirklich sehr gut, hier in Davos. Ich darf immer wieder vielen lieben Menschen begegnen und mit einem sehr gut funktionierenden und herzlichen Team zusammenzuarbeiten. Dankeschön dafür! Dies ist nicht in allen Pfarreien so.
Wie Sie oben im Text entnehmen können, rückt meine Priesterweihe mit grossen Schritten in die Nähe. Ich erlebe es als sehr schön in unserer Zeit Priester zu werden, auch wenn wir als Kirche und als Seelsorger an vielen Ecken und Enden herausgefordert sind. Dennoch glaube ich fest an die Zukunft der Kirche und weiss, dass es auch in unserer Zeit unerlässlich ist, den Glauben freudig vorzuleben und weiterzugeben.
Für Gott und die Mitmenschen setzt ein Priester schlussendlich auch sein gesamtes Leben ein. Ich erlebe immer wieder, wie froh Menschen sind, dass es die Kirche mit ihren Angeboten und als Glaubens- und Lebensgemeinschaft gibt.
So freue ich mich, schon bald nicht mehr nur als Diakon und Priesteramtskandidat (das Foto auf der Titelseite stammt von meiner Diakonenweihe in Buochs)sondern als Priester und Vikar in unserer Pfarrei tätig sein zu dürfen und dann neu auch die Sakramente der Eucharistie (Hl. Messe), die Beichte und die Krankensalbung feiern und spenden zu dürfen.
Es kommt einiges Neues auf mich zu, darauf freue ich mich, auch wenn ich davor noch Respekt habe.
Aber wenn mich alle weiterhin so gut unterstützen wie bisher und auch mal ein Auge zudrücken bei einem Anfängerfehler, dann sind die Sorgen auch schon wie weggeblasen.
Ich freue mich, meine ersten Schritte als Priester hier in Davos machen zu dürfen. Zur oben ausgeschriebenen Priesterweihe und zu den Primizen, besonders in Davos, sind alle sehr herzlich Eingeladen.
Ich freue mich auf viele schöne Begegnungen an diesen für mich sehr wichtigen Tagen.

Euer Diakon
Ernst Niederberger


Lieber Ernst
Mit deiner ruhigen, sympatischen und liebenswerten Art, hast du dich schnell in unserer Pfarrei eingelebt und dich nach und nach in die unterschiedlichen pastoralen Aufgabenbereiche einfinden und einbringen können. Umsomehr freut es uns, dich nun bald als Neupriester und Vikar in unserer Kirchgemeinde begrüssen zu können. Nach Andreas Neira, Katrin Allmendinger, Claudius Wollek, Pius Betschart, Thomas Schmuck, Markus Württenberger, Christoph Lopachinski, Martin Filipponi, Christian Gerl, Christian Jund und Daniel Eichkorn, bist du der 12. Theologe, der uns vom Priesterseminar St. Luzi zur praktischen Ausbildung ins Pfarreipraktikum und Pastoraljahr anvertraut wurde. Im Gebet begleiten wir dich nun auf deine grossen Festtage hin und wünschen dir im Namen der ganzen Pfarrei von Herzen Gottes guten Segen!

Dekan Pfr. Kurt B. Susak

 

Meine Berufung: Priester

Ernst Niederberger, Sie wirken seit gut eineinhalb Jahren in der katholischen Pfarrei Davos und werden Samstag, 25. März, in der Kathedrale Chur durch Diözesanbischof Dr. Joseph Maria Bonnemain zum Priester geweiht. Am 26. März um 10.15 Uhr feiern Sie Ihre Primiz - die erste heilige Messe - hier in Davos in der Marienkirche. Wie kommt ein junger Mensch wie Sie dazu Priester zu werden?

Ich bin in Buochs (NW) auf einem Bauernhof mit fünf Geschwistern aufgewachsen. In der Familie und meiner Heimatpfarrei wurde mir der Glaube weitergegeben. Dieser Glaube musste aber zu meinem eigenen Glauben werden. Dies geschah vor allem dadurch, dass ich überzeugten Mitchristen und Priestern begegnet bin, die mich beeindruckt haben. Sie haben mir ein authentisches christliches Leben vorgelebt und mir in meinem Fragen und Suchen nach Gott und nach dem Sinn in meinem Leben geholfen. So durfte ich unseren christlichen Glauben, in all seinen Formen schätzen lernen.

Wie sah ihr Weg hin zum Priester aus?

Nach dem Abschluss meiner Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt und der Berufsmatura ging ich an die Theologische Hochschule und das Priesterseminar St. Luzi in Chur. Dort konnte ich prüfen, ob ich wirklich zum Priester berufen bin. Nach fünf Jahren Studium habe ich meinen Master in Theologie abgeschlossen. Nun bin ich seit dem 15. August 2021 zur praktischen Ausbildung in der kath. Pfarrei Davos. Hier werde ich durch Dekan Kurt Susak in alle pastoralen Bereiche einer Pfarrei eingeführt und durfte schon viele bereichernde Erfahrungen sammeln. Die Arbeit hier in Davos macht mir viel Spass, da viele Menschen unsere Angebote schätzen, das Pfarreileben äusserst vielfältig ist und ein sehr gutes Klima in der ganzen Pfarrei herrscht.

Priester haben aktuell nicht das Beste Image. Ihnen wird pauschal Klerikalismus sowie geistlicher und sexueller Machtmissbrauch vorgeworfen. Wie geht es Ihnen damit?

Dieser komplexe Themenbereich hat mich in meinem Ausbildungsweg sehr betroffen gemacht. Zum einen, weil das Versagen einzelner Priester und der Kirche als Institution in gewissen Bereichen unbestreitbar ist, zum anderen, weil dies alles zu einer gesellschaftlichen Pauschalverurteilung geführt hat. Ich habe während meiner Ausbildung mehrere Vorlesungen, Seminare und mehr als zehn Weiterbildungstage zu diesem Themenbereich absolviert. Daher denke ich, dass die kath. Kirche heute auf einem guten Weg ist, meiner Meinung nach sogar auf einem besseren als viele andere Institutionen. Daher ist es nun wichtig, dass wir alle, die zur Kirche gehören, ihr wieder ein neues und schönes Gesicht geben, damit sich die Menschen in der Kirche geborgen fühlen und die Kraft des Glaubens erfahren dürfen. Dazu will ich meinen Teil beitragen.

In welchen Bereichen werden Sie als Priester arbeiten?

Die Pfarrei Davos ist sehr vielfältig und lebendig. So ist man als Priester und auch davor als Diakon in fast allen Bereichen einer Pfarrei tätig. Im Religionsunterricht, in den Kliniken, in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit, an Projekttagen, bei Beerdigungen, bei ökumenischen Anlässen, Lagern, in der Caritas, der Arbeit mit Bedürftigen, im Bereich der ganzen Verwaltung und in den vielfältigen Gottesdiensten und Anlässen der Pfarrei. Das Feiern der sieben Sakramente ist in der Kath. Kirche dem Klerus anvertraut. Dazu gehören Diakone, Priester und Bischöfe. Als Diakon durfte ich bereits Wortgottesdienste, Predigten, Taufen, Beerdigungen und auch Hochzeiten feiern. Als Priester kommen die Sakramente der Versöhnung (Beichte), der Krankensalbung und das Feiern der Eucharistie (Hl. Messe) dazu, worauf ich mich besonders freue.

Wollen sie unseren Lesern noch etwas sagen?

Der Pfarrei Davos sei ein riesiges und herzliches Vergelts Gott ausgesprochen. Es ist für mich eine grosse Freude hier in Davos wirken zu dürfen und von so vielen Menschen wohlwollend unterstützt zu werden.

 

Livestream und Einladung zur Primizmesse in Davos:
Am Sonntag 26. März darf ich in der Marienkirche Davos um 10.15 Uhr meine erste Hl. Messe, die Primiz, feiern. Alle sind ganz herzlich dazu eingeladen. Die Primiz wird live im K-TV übertragen. Anschliessend darf im Pfarreizentrum gemeinsam mit einem feinen Mittagessen weitergefeiert werden, bevor um 15.00 Uhr in der Kirche der spezielle Einzelsegen, der sogenannte Primizsegen, von mir durch Handauflegung und Segen gespendet wird. Ich freue mich auf alle, die mit mir mitfeiern.




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