Nicht nur die Schüler, Eltern und Lehrer freuen sich, wenn endlich die Ferien beginnen. Es tut ein¬fach gut, einmal zu entspannen und die Seele baumeln lassen zu können. Viele sollten das neu lernen. Wer immer nur arbeitet und fast keine Freizeit mehr hat, ruiniert seine Gesundheit und kann sein Leben nicht mehr richtig geniessen.
Ähnliches wird uns von den Jüngern Jesu berichtet. Sie hatten so viel zu tun, dass sie nicht einmal genug Zeit zum Essen hatten, wie das Evangelium erzählt. Des¬halb hielt Jesus sie für „urlaubsreif“. Eine Anweisung zum Urlaubmachen gab er ihnen sofort. Dazu brauchten die Jünger nicht einmal wegzufahren. Der Anwei¬sung Jesu zum Urlaubmachen, konnten sie in ihrer gewohnten Umgebung fol¬gen. Er forderte sie auf: „Geht Ihr allein an einen einsamen Ort und ruht euch ein wenig aus“ (Markus 6, 31).
Ich weiss nicht, wie viel Zeit Sie sich in den bevorstehenden Ferientagen neh¬men können oder wollen. Aber wir brau¬chen Zeiten des Aufatmens und der Ent¬spannung. Zeiten, in denen wir zu uns selber und auch zu Gott kommen kön¬nen. Ob Sie nun wegfahren oder hier in Davos/Klosters bleiben, ob Sie arbeiten oder freie Urlaubstage genies¬sen können, Gott gebe Ihnen Momente des Ausruhens und der Erholung für Leib und Seele. Dies wünsche ich Ihnen mit einem alten irischen Segensspruch aus dem Jahr 1692:
Geh‘ Deinen Weg ruhig – mitten in Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.
Steh‘ mit allen auf gutem Fusse, wenn es geht,
aber gib Dich selbst nicht auf dabei.
Sage Deine Wahrheit immer ruhig und klar und höre auch die anderen an,
selbst die Unwissenden – auch sie haben ihre Geschichte.
Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für Dein Gemüt.
Wenn Du Dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, dass Eitelkeit und Bitterkeit Dich erwarten.
Denn es wird immer grössere und geringere Menschen geben als Dich.
Erfreue Dich an Deinen Erfolgen und Plänen.
Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.
Übe Dich in Vorsicht bei Deinen Geschäften.
Die Welt ist voller Tricks und Betrug.
Aber werde nicht blind für das, was Dir an Tugend begegnet.
Lebe in Frieden mit Gott, wie Du ihn jetzt für Dich begreifst.
Und was auch immer Deine Mühen und Träume sind
in der lärmenden Verwirrung des Lebens –
halte Frieden mit Deiner eigenen Seele.
Dekan Pfarrer Kurt B. Susak, Davos
Irischer Segen – aus dem Jahr 1692
Geh‘ Deinen Weg ruhig – mitten in Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.
Steh‘ mit allen auf gutem Fusse, wenn es geht,
aber gib Dich selbst nicht auf dabei.
Sage Deine Wahrheit immer ruhig und klar und höre auch die anderen an,
selbst die Unwissenden – auch sie haben ihre Geschichte.
Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für Dein Gemüt.
Wenn Du Dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, dass Eitelkeit und Bitterkeit Dich erwarten.
Denn es wird immer grössere und geringere Menschen geben als Dich.
Erfreue Dich an Deinen Erfolgen und Plänen.
Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.
Übe Dich in Vorsicht bei Deinen Geschäften.
Die Welt ist voller Tricks und Betrug.
Aber werde nicht blind für das, was Dir an Tugend begegnet.
Sei Du selbst – vor allem:
Heuchle keine Zuneigung, wo Du sie nicht spürst.
Doch denke nicht verächtlich von der Liebe, wo sie Dich wieder regt.
Sie erfährt soviel Entzauberung, erträgt soviel Dürre
und wächst doch voller Ausdauer, immer neu, wie das Gras.
Nimm den Ratschluss Deiner Jahre mit Freundlichkeit an.
Und gib Deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.
Pflege die Kräfte Deines Gemüts,
damit es Dich schützen kann, wenn Unglück Dich trifft,
aber überfordere Dich nicht durch Wunschträume.
Viele Ängste entstehen durch Enttäuschung und Verlorenheit.
Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von Dir.
Im übrigen aber sei freundlich und sanft zu Dir selbst.
Du bist ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger als die Bäume und Sterne es sind.
Du hast ein Recht, hier zu sein.
Und ob Du es merkst oder nicht –
ohne Zweifel entfaltet sich die Schöpfung so, wie sie es soll.
Lebe in Frieden mit Gott, wie Du ihn jetzt für Dich begreifst.
Und was auch immer Deine Mühen und Träume sind
in der lärmenden Verwirrung des Lebens –
halte Frieden mit Deiner eigenen Seele.
Mit all‘ ihrem Trug, ihrer Plagerei und ihren zerronnenen Träumen –
die Welt ist immer noch schön!