Das ausgezeichnete Projekt erfüllt alle Kriterien zur Verleihung des Labels. Das Projekt „Schweigen und Beten für Gerechtigkeit und Frieden“ der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Davos AKiD, wurde 1999 von der Kath. Pfarrei Davos gegründet. Initiantin war Pastoralassistentin Esther Lendenmann. Die zunächst katholische Veranstaltung entwickelte sich nach und nach zu einer ökumenischen, die schliesslich unter dem Dach der AKID beheimatet wurde. Jährlich findet während des Weltwirtschaftsforums (WEF) eine Gebetswoche statt. Unter dem Titel „Gebetswoche für Gerechtigkeit und Frieden“ finden in der Kirche St. Johann ökumenische Feiern statt. In der Stille und im Gebet wird dabei der Menschen gedacht, die unter den negativen Folgen rücksichtslosen Wirtschaftens leiden. Dazu kommt die Fürbitte für die Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Kirchen.
Die AKiD lässt sich dabei von den Worten Albert Schweizers leiten: „Beten verändert nicht die Welt. Aber es verändert die Menschen, und die Menschen ändern die Welt“. Die Gebetsfeiern sind ein Ort der Ruhe , Sammlung und Solidarität. Sie bilden einen Kontrapunkt zu den vielen Diskussionen und Absichtserklärungen des WEF. Hier wird Gott gebeten einzugreifen, zu helfen und Not zu lindern. Das Projekt soll zudem immer daran erinnern, dass Gerechtigkeit und gerechtes Handeln Merkmale des Reiches Gottes sind.
Gebetswachen und Fürbitten
Das Herzstück von „Schweigen und Beten für Gerechtigkeit und Frieden“ in der
WEF-Woche sind mindestens drei Gebetswachen, die von Mitgliedern der katholischen, reformierten und der freikirchlichen Davoser AKiD-Gemeinden verantwortet werden. Sie finden von 18 bis 21 Uhr statt; die Teilnehmenden zünden eine Kerze an, die sie im Chor, in dem sie versammelt sind, in eine Sandkiste stecken. Dazu erhalten sie alle 15 Minuten einen besinnlichen Impuls. Teilnehmende können kommen und gehen, wie sie wollen.
Die schlichte Form der Wachen hat sich bewährt und wird weitgehend unverändert beibehalten. Seit 2008 findet zudem eine liturgische Feier zum Auftakt statt, die mit wechselnden Formen experimentiert. Für die Feier werden verschiedene Partner beigezogen, um den christlichen Anliegen des Friedens, des Einstehens für Benachteiligte und die Bewahrung der Schöpfung Raum zu geben. Die Themen reichen von einem Requiem für den Regenwald über ein Magnificat für eine bessere Welt bis zu einem Stationengottesdienst mit dem Schwerpunkt Kinderrechte. So kam es auch zur Zusammenarbeit mit einer Katechetin und deren Schulklasse mit dem Verein IG offenes Davos, der das Miteinander von Einheimischen und Asylsuchenden fördert, sowie mit der „Iona
Community,“ der u.a. die Mitverantwortung der Religion für Umwelt und Gesellschaft ein Anliegen ist. 2017 fand der Auftakt mit „International Bridges to Justice“, einer NGO, statt, die Gefangene vor Folter schützt.
Der katholische Bischof Denis, Präsident der AGCH.CH, freut sich über dieses Projekt: „ Das Schweigen, um die wichtigsten Aktualitäten der Welt aufzunehmen und das Gebet für die Entscheidungsträger und für die Herausforderung des Friedens: Was für einen unentbehrlichen Auftrag. Meine tiefe Dankbarkeit an die AKiD ganz besonders für ihren grossen und treuen Einsatz“.
Weiter hat das Präsidium an seiner Sitzung das Oecumenica-Label für die Schöpfungszeit der Oekumenische Kommission GFS der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen SG/AR/AI für weitere 3 Jahre verlängert.
Ausgezeichnete Ökumene
Wer das Oecumenica-Label erhalten hat, darf das Logo 3 Jahre lang auf seinen Drucksachen, in der Werbung und im Internet gebrauchen. Es bürgt für qualitativ gute Ökumene, die einer strengen Überprüfung standgehalten hat.
Das Label unterstützt ein Projekt und macht es national publik. Auf der AGCK.CH Homepage wird das Projekt vorgestellt. Die Kriterien orientieren sich an der Charta Oecumenica, die die Kirchen Europas 2001 unterzeichnet haben.