Wir sagen «Danke»!
Am Sonntag feiern wir um 10.15 Uhr mit Musik und Chor das Erntedankfest und laden alle zum anschl. Festapéro ein. Danke sagen wir Kurt Susak zum 15-Jährigen Pfarrjubiläum, sowie Sandra Schärli, Patricia Paganini und Livio Minelli zum 10-Jährigen Dienstjubiläum.
Nachfolgend ein Bericht aus der Davoser Zeitung vom Freitag, 26. September 2025, in der unser Pfarrer und Dekan gewürdigt wird.
Pfarrer, Hirte, Musiker und Mutmacher. Seit 15 Jahren prägt Kurt B. Susak die katholische Kirche in Davos – mit Herz, Haltung und Nähe zu den Menschen. Wer ist der Mann, der den Glauben greifbar macht und der Kardinäle im Pfarrhaus beherbergt?
Yves Weibel (Davoser Zeitung)
Zugegeben, schon als Mose mit seinen Steintafeln vom Berg hinunterstieg, stand im zweiten Gebot, man solle sich kein Bild von Gott machen. Doch was wäre die Kirche ohne Gesicht. Nicht, dass es hier um jenes von Gott geht, doch braucht der Mensch an sich eine Anlaufstelle, und diese ist der jeweilige Pfarrer einer Pfarrei. Seit nunmehr 15 Jahren ist dies in Davos Dekan Pfr. Kurt Benedikt Susak. Man darf von der Kirche halten, was man will, dennoch bildet sie eine gesellschaftlich relevante Grösse, die bis heute vielen Menschen Halt und Orientierung schenkt. Und dies in jeder Lebenslage. Ein Ort an welchem man Sinn findet.
Ein spezieller Mensch mit speziellem Berufswunsch
Ein Ort, an welchem man Sinn findet. Dies war die Kirche für Susak schon immer. «Schon als Kind wollte ich Priester werden. Das hat vor allem meine Oma sehr gefreut», erzählt der gebürtige Allgäuer. Natürlich habe er als junger Bub noch nicht gewusst, auf was er sich da genau alles einlasse. «Ich glaube, jeder Mensch hat seine Berufung. Egal für welchen guten Weg man sich entscheidet. Man wird dann glücklich, wenn man auf seine innere Stimme hört. Meine sagte mir, dass ich zum Priester berufen bin.»
Auch wenn er zu Kindheitszeiten im Allgäu wahrscheinlich mehr Kuh- als Kirchenglocken hörte, folgte der Musikbegeisterte - der mehrere Chöre leitete - seiner inneren Stimme und machte sich auf seinen Weg. Um Theologiestudium und Kirchenmusik zu verbinden, zog es Susak über Tübingen und Rom an die Theologische Hochschule Chur, wo er dies am besten vereinen konnte. Nach seiner Priesterweihe 2008 war er als Vikar in der Innerschweiz tätig, bevor ihn sein Weg nach Davos führte.
Ein wahrer Glücksgriff für Davos
Als Davos 2009 auf der Suche nach einem neuen Pfarrer war, kam auf Initiative des Bischofs ein junger Priester ins Spiel: Kurt Susak, damals frisch geweiht, musikalisch hochbegabt und voller Elan. Obwohl erst seit kurzem Vikar, setzte sich die Pfarrwahlkommission einstimmig für ihn ein – eine Entscheidung, die sich als echter Glücksgriff erwies.
Seit 2010 ist er nun Pfarrer in Davos und wurde 2014 zum wohl jüngsten Dekan der Schweiz gewählt. Während seiner Amtszeit wurden nicht nur gefühlt jedes Kirchendach renoviert, neue Glocken angeschafft und die Orgel erweitert, sondern auch ein modernes Pfarreizentrum gebaut. Viel wichtiger sei ihm jedoch der innere Aufbau, die Nähe zu den Menschen und eine klare Haltung, welche alle Generationen einbezieht.
Susak trifft mit seiner jungen, frischen Art bei vielen den richtigen Ton - und dies in den verschiedenen Facetten seines Wirkens. Die katholische Kirche in Davos gilt inzwischen weit über die Grenzen des Landwassertals hinaus als Vorzeigemodell. Und wer einmal erlebt hat, wie Kirchenmusik, Theologie und Lebensfreude zusammenkommen, der versteht, warum selbst Kardinäle beim WEF gerne mal beim Pfarrer vorbeischauen.
Ein positives Gesicht für die Kirche
Doch, dass die zweitgrösste Kirchgemeinde des Kantons zu einem Vorzeigemodell wurde, welche von den Austrittswellen der letzten Zeit eher verschont blieb, war ein hartes Stück Arbeit. «Ich hatte schon manchmal schlaflose Nächte. Dabei hat mich das Gebet getragen», so der Pfarrer. «Als ich in Davos anfing, gab es eine treue Kerngemeinde, der Glaube und Kirche eine Selbstverständlichkeit war. Doch die gewohnte Volkskirche entwickelte sich die letzten Jahre immer mehr zu einer Entscheidungskirche. Es ist gut, dass der Zwang mehr und mehr wegfällt, doch umso herausfordernder ist es, die christliche Botschaft überzeugend in eine neue Zukunft zu führen.» Umso wichtiger sei es, die Kirche nach aussen glaubwürdig zu vermitteln. Dies teils auch auf die unkonventionelle, bodenständige aber im Glauben gefestigte Art des menschennahen Dekans. So wurde eine neue Basis geschaffen, auch die heutige Generation kirchlich zu beheimaten. Dies gelingt. Immerhin leisten rund 250 Freiwillige während eines Jahres kostbare Arbeit für die Menschen in Davos. «Ohne unsere Freiwilligen hätten wir es sehr schwer. Sie sind diejenigen, welche die Kirche ausmachen, nicht ich», meint der menschennahe Pfarrer.
Die Menschheitsfamilie zusammenhalten
«Ein Hirte muss den Geruch der Schafe annehmen», sagte der verstorbene Papst Franziskus. Damit wollte der Papst die Priester ermutigen, sich nicht im Pfarrhaus und einer innerkirchlichen Binnensicht abzuschotten, sondern hinauszugehen bis an die Ränder. Und diese Worte hat sich der hiesige Pfarrer zu Herzen genommen. «Ein Priester muss für alle Menschen da sein, ob kirchennah oder der Kirche fernstehend». Selten gibt es einen Anlass, welchen der lebensfreudige Geistliche auslässt. «Gerade bei solchen Anlässen entstehen bereichernde Begegnungen mit unterschiedlichsten Weltanschauungen, bei denen auch ich die Sicht der Kirche einbringe». Die Kirche stehe für christliche Werte in Gottesdienst, Traditionen und sozialem Engagement, die allen in der Gesellschaft offenstehen und die eine Menschheitsfamilie zusammenhalten, wie Papst Leo es formuliere. Und dieser Zusammenhalt sei dringend notwendig.
Ein Pfarrer des Volkes mit der Zukunft im Blick
Susak hat in Davos vieles erlebt und erreicht. Und auch durch Krisenzeiten manövrierte er die hiesige Gemeinde stets mit Leib und Seele für seinen Beruf – oder besser gesagt seine Berufung. Und auch in Zukunft wird er dies hoffentlich noch lange tun. «Ich glaube, die Kirche – nicht nur in Davos – entwickelt sich in eine positive Richtung. Das freut mich ungemein. Wie lange ich in Davos noch wirke, weiss ich nicht. Als Priester plane ich mein Leben nicht, sondern lasse mich vertrauensvoll führen. Gott weiss, wo mein Platz ist. Und für die 15 wunderbaren Jahre in Davos bin ich ausserordentlich dankbar!» Bleibt zu hoffen, dass uns Gott den lebensfrohen, unkonventionellen und menschennahen Pfarrer noch einige Jahre in Davos belässt.